„Man sieht ja immer nur die Büsche und Dornenhecken und kommt hier nicht rein. Die Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen, ein Kieswerk von innen zu sehen,“ so Martina Aagaard aus Niederkassel, die begeistert mitfuhr.
Die GRÜNEN Niederkassel haben eine große Expert*innenengruppe zusammengeholt, die am Sonntag, 24.4., während der Stopps am Mondorfer See, Kieswerk Limbach in Eschmar, Grube Thomes und dem Niederkasseler SKB Werk, viel zum Kiesabbau und der Rekultivierung erzählten. Beate Böckels von der Holemanns-Gruppe, die im letzten Jahr die Kiesgrube in Niederkassel gekauft hatte, begrüßte besonders, dass „gerade die GRÜNEN als erste Partei das Gespräch mit ihnen suchte.“ Sie erklärte, dass die Grube noch bis ca. 2028 entkiest wird, um dann renaturiert zu werden. Kim Walter vom vero Baustoffverband stellt anschaulich dar, wie ihr Verband seltene Amphibienarten schützt und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Rohstoffgewinnung und regionalen Artenschützern und Amphibienexperten ausbaut.
Hier tobt das Leben
Auf den ersten Blick beherrschen Bagger und Radlader das Bild; über lange Förderbänder werden Kies und Sand transportiert. Und doch ist die Kiesgrube der Familie Limbach in Eschmar die Heimat vieler zum Teil seltener Tierarten. „Hier tobt das Leben“, Klaus Weddeling von der Biologischen Station in Eitorf zeigt die flachen pfützenartigen Seen mit viel Kaulquappen der Wechselkröte. In den Steinhaufen eines umzäunten Bereichs leben bei Baumaßnahmen umgesiedelte Eidechsen. Herr Limbach führte durch das Kieswerk und zeigte die verschiedenen Kiesgrößen und auch den Eschmarer See, der nun für den Wassersport zur Verfügung steht.
Die Grube Thomes in Rheidt wiederum ist ein renauriertes Kiesgebiet, in dem nun viele Tiere und Amphibien ihr Refugium gefunden haben. Routiniert prüfte Herr Weddeling die künstlichen Verstecke, die dem Amphibien-Monitoring dienen und zeigte den staunenden Besucher*innen die seltene Wechselkröte.
Thomas Huwer, Landtagskandidat der Grünen, freute sich über die vielen Fragen der Teilnehmenden, die das große Interesse aller zeigten. Tiefergehende Gespräche ergaben sich anschließend bei lecker Kaffee und Kuchen im Cafe Alexandra.
Text und Fotos: Ortrun Eckhoff