Macht heute, was morgen zählt
und aus neuen Nachbarn alte Bekannte
Niederkassel ist vielfältig, ebenso sind es die Menschen, die hier leben. Vielfalt ist eine
Stärke.
Wir wenden uns gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung und diffamierende Vorurteile gegen
hier lebende Bevölkerungsgruppen. Wir setzen den gesellschaftlichen Spaltungsversuchen
durch Populisten oder von Rechtsextremisten ein Engagement entgegen, das Rücksicht
nimmt auf die individuelle Lebensgeschichte und die Persönlichkeitsrechte jedes Menschen.
In diesem Kontext ist es wichtig, die Einsamkeit zu erkennen, die Menschen in
unterschiedlichsten Lebensphasen betrifft – ob Alleinerziehende, Jugendliche, ältere
Menschen oder Zugezogene. Sie ist nicht nur ein persönliches Schicksal, sondern auch eine
gesellschaftliche Herausforderung.
Hierfür stärken wir kommunale Strukturen, die Teilhabe und Begegnung ermöglichen durch:
- Förderung von Nachbarschaftsprojekten und Begegnungsorten
- wohnortnahe Treffpunkte für alle Generationen
- Unterstützung von Initiativen gegen soziale Isolation
- inklusiven Zugang zu Kultur, Bildung und Sport,
- Ausbau digitaler, barrierefreier Angebote zur Vernetzung für alle.
Wir setzen uns ein für:
- Förderung von Chancengerechtigkeit und Integration für alle Menschen mit
internationaler Familiengeschichte, insbesondere für neue Einwohner*innen mit
Fluchterfahrung, durch die Unterstützung entsprechender Einrichtungen und Initiativen.
Die Anzahl der Menschen, die auf der Suche nach Schutz und Sicherheit zu uns kommen,
können wir nicht beeinflussen. Aufgrund der großen Zahl leben viele Menschen zurzeit in der
Turnhalle Mondorf oder werden aktuell in großen Sammelunterkünften untergebracht. Das ist
für alle Betroffenen extrem belastend und ein beklagenswerter Zustand. Wir unterstützen auf
allen Ebenen die Anstrengungen, um die Lebensumstände in den städtischen
Flüchtlingsunterkünften zu erleichtern. Das Land NRW hatte mit der Stadt vereinbart, in
Niederkassel eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) zu bauen. Zugesichert wurde
auch die Unterstützung durch soziale Dienste für Betreuung, Beratung und
Bildungsangebote. Wir sehen darin eine große Chance für alle, die gegenwärtige
unbefriedigende Situation zu verbessern. Darum sind wir gegen den Ausstieg aus dem
Vertrag zur Errichtung der ZUE. Unabhängig davon, ob am 06.07.2025 die Einwohner*innen
Niederkassels für oder gegen eine ZUE stimmen werden, werden wir uns auch weiterhin für
die Einwohner*innen mit Fluchterfahrungen einsetzen.
Die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete lehnen wir ab. Die zu ihrer Begründung
erhofften Vorteile, wie z.B. die Bekämpfung des Schleuserunwesens, weniger Geldtransfer in
die Heimatländer und Entlastung der Kommune von Verwaltungsarbeiten sind nicht
nachgewiesen. Wir sehen in der Bezahlkarte in erster Linie ein Instrument zur Ausgrenzung,
Kontrolle und Stigmatisierung.
- Wir machen uns stark für:
- die Förderung und Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit (z.B. Tag des Ehrenamts
in Niederkassel),
die Förderung von Angeboten für die Jugend mit Strategien gegen Hass, Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit. - Wir machen uns stark für Teilhabe und Beteiligung von Jugendlichen an Politik und
Stadtentwicklung, sowie die Stärkung des Jugendparlamentes - eine kinderfreundliche Stadt,
- die Unterstützung der lokalen Sport- und Kulturvereine, inklusive Sportangebote,
niederschwellige Sportangebote; Bewegungsangebote im öffentlichen Raum für alle
und kostenlos, - den Erhalt eines kommunalen Schwimmbads, sowie im Fall eines Neubaus, – ggf. in
Kooperation mit privaten Investoren – ein Nutzungskonzept für das alte Gebäude, - die Wiedereröffnung des Alten Turms in Lülsdorf als kulturelle Begegnungsstätte,
- die Nachnutzung der Laurentius Schule für gemeinschaftliche Initiativen,
- die Berücksichtigung des demographischen Wandels, z.B. durch Förderung von
Angeboten für Seniorinnen und Senioren, Stärkung des Seniorenbeirats, Vernetzung
mit anderen Initiativen.Wir wollen die noch sichtbaren Spuren der historischen Vergangenheit in Niederkassel
erhalten und die Zeugnisse früherer Lebensschicksale vor dem Vergessen in
Zusammenarbeit mit dem Denkmalpfleger der Stadt, Schulen und aktiven Bürger*innen
bewahren.