Kommunalwahl im Zeichen von Corona

Kommunalwahl im Zeichen von Corona-

gibt es noch das Planen des normalen Alltagslebens? Mutter Natur hat in ihr Waffenarsenal gegriffen und uns ein Virus geschickt, das den Menschen alle Ampeln auf ROT geschaltet hat, STOP!  Wir wussten es vorher, dass die Ausbeutungsstrategie unserer Art die Lebensbedingungen sämtlicher Arten auf der Erde, unsere eingeschlossen, bedroht.  Wir wussten, es ist 5 vor 12 in Sachen Klimawandel – in einem Zeitungsartikel stellten führende Wissenschaftler die Weltuntergangsuhr sogar auf 100 Sekunden vor Mitternacht: wir haben es mit einem inakzeptablen Zustand der Erde zu tun: die Gefahr, dass sich die Menschheit auslöscht ist so groß wie nie.  Das wissen wir schon lange und blenden aus und machen weiter so. Ein kleines Virus und seine Bedrohung aber schaffen es – fast von jetzt auf gleich hält die Welt inne, stoppt Flug- und Autoverkehr, legt alle Kreuzfahrtschiffe lahm und lässt die Luft aufatmen und uns nach anfänglichem Erschrecken mit ihr. Und wir erleben staunend, wie plötzlich die Wirtschaft gedrosselt werden darf, unsere heilige Kuh, wie das Virus unseren Blick richtet auf  unmögliche Produktions- und Unterbringungsverhältnisse zu Erntezeiten in der Landwirtschaft und in der Fleischindustrie z.B. und auf längst fällige politische Regelungen und marktwirtschaftliche Konsequenzen.

Lockdown-Einschränkungen ertragen wir mehrheitlich geduldig, wünschen uns aber unser altes Leben zurück und denken dabei an alle seine Annehmlichkeiten. Werden wir auch bereit sein, Konsequenzen aus unseren neuen Erfahrungen zu ziehen? Werden wir beherzigen, dass es ein Weiter-So nicht geben darf?

Unser Grünes Parteiprogramm  hat bereits sehr früh auf die Verantwortung gegenüber den Enkeln hingewiesen. Es reicht nicht länger, unser Häuschen zu vererben, wir brauchen eilige Reparaturen am Weiter-So. Das hat Auswirkungen bis in die Kommunalpolitik. Auch unser Niederkassel gilt es zu bewahren in seiner Lebensqualität. Da heißt es, Entscheidungen zu treffen auch gegen unser 1. Gebot vom Wirtschaftswachstum.
Wir werden weniger Autos brauchen müssen und weniger neue Brücken und Autobahnen, genau in die Umwelt eingeplante neue Siedlungen, mehr Konzentration auf regionale Produkte und keine Erweiterung gefährlicher Industrien. Wir brauchen mehr Verantwortung weit über unseren eigenen Lebensbereich hinaus.

Er gibt kein Weiter-So – Corona hat uns etwas beigebracht.    Wagen wir Neues!    Vergessen wir neu Gelerntes nicht bei unseren Wahlentscheidungen im September! Es muss sich etwas ändern. Wir müssen etwas ändern.

Barbara Schlüter

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