Die Zukunft der Laurentius-Schule in einer offenen Bildungslandschaft

Seit langem schon weist die Laurentius-Schule in Mondorf, Förderschule der Stadt Niederkassel, auf ihre missliche Lage hin, auf ihre räumliche Enge, ihre Vernachlässigung bei der Entwicklung der hiesigen Schullandschaft.

Foto: GRÜNE NIEDERKASSEL

So zuletzt in einem Film der Schulpflegschaft, der eindringlich zeigt: Unter diesen Rahmenbedingungen ist es erschwert möglich, den Kindern und Jugendlichen Perspektiven zu geben, die emotional und sozial, beim Lernen und Spracherwerb beeinträchtigt sind. In diesem Film, der der Verwaltung, allen politischen Parteien bekannt ist und der Öffentlichkeit zugänglich, wird aber auch deutlich, mit wie viel Engagement, Fachkunde und Herzblut dort versucht wird, aus den im Film gezeigten Rahmenbedingungen das Beste zu machen. Seit Jahren wird versucht, die Mängel zu kompensieren – nicht zuletzt durch ein hochmotiviertes Kollegium und eine sehr engagierte Elternschaft.

Dies wurde auch deutlich bei einer Informationsveranstaltung Ende Juni zwischen Vertretern von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niederkassel und der Schule. Die Kontaktaufnahme wurde von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aufgrund des Films der Schulpflegschaft initiiert. Vertreterinnen der Schule und der Elternpflegschaft artikulierten – auch auf konkrete Nachfragen seitens der Partei – ihre Bedürfnisse und Wünsche hinsichtlich der Möglichkeiten optimaler schulischer Förderung gegenüber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Aufgrund der beschlossenen Wiedererrichtung der Laurentius Schule durch den Schulträger, erstellte das Kollegium im Jahr 2019 ein Konzept zur pädagogischen Raumbedarfsplanung. Es war beabsichtigt, die Laurentius Schule im Süden des Schulzentrums Nord räumlich anzugliedern. Als „Platzhalter“ erschien sie auf den Bauplänen, bis festgestellt wurde, sie hat doch keinen Platz. Neue Überlegungen seitens der Verwaltung eröffneten neue bauliche Möglichkeiten im Norden des Schulzentrums Nord.

Das Fehlen einer langfristigen Perspektive sowie einer Zwischenlösung und die damit verbundene Planungsunsicherheit wird als belastend für die pädagogische Arbeit und die gesamte Schulorganisation (Schülerzahlen, Personalaufbau, -abbau!) erlebt. Der jüngst angedachte Neubau, angrenzend an das Schulzentrum Nord, wird prinzipiell begrüßt. Aber auch diese Möglichkeit ist angesichts der langen Realisierungsdauer unbefriedigend. Es fehlt neben einer langfristigen Perspektive eine gute Zwischenlösung bis zur möglichen Fertigstellung einer neuen Schule.

Der Vorschlag der Verwaltung, die Verantwortung auf einen freien Träger zu verlagern, bringt aus Sicht der Schule einige Veränderungen mit sich. Niemand weiß, in welcher Form der freie Träger die Schule fortführen würde. Ggf. bringt der Wechsel zu einem freien Träger Personalveränderungen mit sich.

Die Laurentius-Schule ist die einzige Förderschule mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, Lernen und Sprache im Rhein-Sieg-Kreis, die Klassen von 1-10 in der Primarstufe und Sekundarstufe unterrichtet. Kinder und Jugendliche können – falls erforderlich – an der Laurentius Schule durch die Möglichkeit einer durchgängigen Beschulung (Klasse 1-10) in besonderer Weise Vertrauen aufbauen und Kontinuität erfahren. Mit der Laurentius Schule ist in Niederkassel ein vielfältiges Angebot von Schulen in einer Hand. Ein freier Träger bedeutet möglicherweise eine Reduzierung dieser Bildungs-Vielfalt.

Die Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrerinnen und Lehrer der Laurentius-Schule brauchen planungssichere Perspektiven und praktikable Übergangslösungen.

Niederkassel braucht darüber hinaus den Ausbau eines inklusiven Bildungssystems von der KiTa bis zum Ausbildungsplatz.

Der neunminütige Film von Manuela Lemm und Ursula Amrein über die Laurentius Schule ist bei YouTube frei zugänglich zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=-ise-QGJxI0

 

 

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